Teil 8: Verlassene, gruselige Orte in Berlin
Dieses Mal hat Hauptstadtunikate einen der letzten zwei noch erhaltenen Rundlokschuppen Deutschlands besucht.Das Industriedenkmal „Bahnbetriebswerk Pankow-Heinersdorf“ steht unter Denkmalschutz und wurde 1893 fertig gestellt. Nach der Wende wurde das Gelände u. a. von der Staatsbahn DDR als Ausbildungsstätte genutzt und schon kurz darauf um 1990 wieder geschlossen, da durch den schnellen technischen Fortschritt der Lokomotiven der Lokschuppen einfach zu klein geworden war.
Das ehemalige Gelände der Deutschen Bahn umfasst 250.000 m² und besteht aus 24 Gleisen, vielen einzelnen Gebäuden sowie dem Rundlokschuppen mit innen liegender Drehscheibe und sternförmig abführenden Abstellgleisen zum Rangieren, Güterbahnhof und Wasserturm.
Zwischen dem Autobahnzubringer Prenzlauer Promenade und dem S-Bahnhof Pankow-Heinersdorf kann man sofort das auffällige Rund-dach des Lokschuppens und den Wasserturm sehen. Das Gelände selbst ist frei zugänglich und trotz Wildblumen und Bäumen leicht zu belaufen. Umso weiter man in das Gelände hinein läuft umso idyllischer wird es auch: hier schwimmen inzwischen Fische in der alten außen gelegener Drehscheibe und die Frösche quaken um die Wette. Ein hübsches Plätzchen zum Verweilen und um ein Picknick zu machen. Im Lokschuppen dahinter brüten die Rotkehlchen und durch die teilweise kaputten Scheiben sieht man die S-Bahn vorbeifahren.
Hier haben sich diesmal nicht nur Graffiti Künstler verewigt, sondern auch Recycling Künstler und Raumausstatter ausgetobt. Zwar kann man leider keine alte Lok mehr entdecken aber dafür steht noch ein altes Auto Frack und in einem Schuppen und ein Motorrad liegt in einer verlassenen Halle. Wer also Kultur mit Urban Explorations verbinden möchte und einen schönen sonnigen Tag draußen im grünen genießen will ist hier genau richtig.
Doch damit sollte man sich nicht zu viel Zeit lassen, denn 2012 wurde das Gelände vom Möbelhändler Krieger gekauft und es soll auf dem ehemaligen Güterbahnhof ein neues Stadtviertel mit Wohnungen und Möbelhaus entstehen.
Lesen Sie auch weitere Artikel aus unserer „Lost Places" Reihe:
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen