Samstag, 2. April 2016

Verlassene, gruselige Orte in Berlin

Teil 4: Lost Place Ballhaus Grünau




Das Ballhaus Grünau war ein Ausflugsrestaurant und wurde 1875 eröffnet. Hübsch am Wasser gelegen konnte man von dort aus rudern, paddeln und Segelausflüge machen. Internationale Sänger und Musiker machten das Ballhaus zu einem gesellschaftlichen Ereignis. Seit 1991 steht das denkmalgeschützte Haus leer und wurde seitdem auch nicht saniert. 2000 wurde hier kurzfristig ein Biergarten eröffnet, der aber kurz darauf wieder schließen musste. 2006 wurde dann das Wassergrundstück von einem türkischen Unternehmen aufgekauft, die hier eigentlich ein Kongresshotel errichten wollten, doch bis heute ist hier nichts passiert. Das Bezirksamt Treptow-Köpenick hat angeblich vergebens versucht, sich mit den Eigentümern in Verbindung zu setzen, um das Gebäude vor dem Verfall und Vandalismus zu schützen. Man vermutet, dass die Eigentümer auf den Verfall abzielen um damit den Denkmalschutz zu umgehen.

Ballhaus Grünau in Treptow von außen


Es macht traurig, wenn man die wunderschön verzierten Wände und Decken mit Elementen aus dem Jugendstil und Klassizismus betrachtet, das diese nach und nach verfallen. Man kann noch gut im neun Meter hohen Ballsaal, den riesigen Rundbogenfenstern und Stuckarbeiten erkennen, wie prachtvoll dieser Saal einst gewesen sein muss.

Lost Place Ballhaus Grünau von innen


Das Highlight für uns als Urbexer war allerdings der schäbige Teppich mit dem darauf stehenden noch gut erhaltenen Klavier und den Teelichtern rings herum. Auch ein Stuhl steht noch da, als ob hier noch vor kurzem Konzerte abgehalten worden sind. An einigen Stellen sieht man noch Teile von den damals hochwertigen Vorhängen.

Lost Place Ballhaus Grünau Klavier


Das Nebengebäude muss inzwischen wegen Einsturzgefahr von einem Gerüst abgestützt werden und ist teilweise schon eingestürzt. Auf dem Boden liegen Teilstücke vom Stuck und das schöne Holzgeländer hat einen neuen Graffiti-Look bekommen. Ein Graffiti Künstler hat sich zudem sehr viel Mühe gemacht seine Sicht der Dinge zu zeigen und dies mit Monopoly-Geldscheinen untermalt.

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