Teil 5: Kinderkrankenhaus Weißensee
Das erste kommunal geführte Säuglings- und Kinderkrankenhaus Preußens eröffnete am 8. Juli 1911. Um und an dem Krankenhaus-komplex war ein hübsch gestalteter Park. Das Besondere am Krankenhaus war zudem, dass es mit einem Hörsaal für werdende Mediziner, sowie eine nahe gelegene Milchkuranstalt, um die Neugeborenen mit frischer Milch zu versorgen, verbunden war. 1987 wurde der Komplex um ein Betten-Haus erweitert und schon zehn Jahre später, im Jahr 1996, folgte die Schließung durch einen Beschluss des Senats. Bis 2015 sollte auf dem an gleicher Stelle ein wissenschaftliches Gelände entstehen, um die Krebsforschung voran zu bringen, doch vermutlich ist dies durch den Denkmalschutz nie zustande gekommen und das Krankenhaus verfällt langsam aber sicher.
Nachdem wir uns als
Urbexer mühevoll und abgelegen hinein gekämpft hatten, mussten wir feststellen, dass wir nicht alleine waren. Umso weiter wir in den Gebäuden drangen, desto mehr neue Gesichter sahen wir, die uns nett grüßten. Nach einem kleinen Plausch fanden wir dann auch heraus, dass wir uns die Mühe mit dem Klettern hätten sparen können und man ganz einfach durch die Eingangstür an der Hansastraße gehen kann.
Das riesige überwucherte Gelände besteht aus einem
Hauptgebäude, dass mit einem hinteren und einem seitlichen Flügel verbunden ist. Zudem sind drei weitere Gebäude mehr oder weniger erhalten geblieben.
Vom
Empfangsbereich der
Schwestern im hinteren Gebäude kann man in sämtliche Zimmer durch große Fenster sehen. Warum das damals so gemacht wurde und wie das die Patienten empfunden haben müssen, wird wohl für immer eine offene Frage bleiben, aber Privatsphäre gab es da wohl nicht.
Die
OP- und Geburtsräume kann man nur noch anhand der Fliesen erahnen. An einigen Ecken kann man aber noch die
Wegweiser z.B. zu den Schwesterzimmern lesen. Die oberen Geschosse sind weitestgehend
abgebrannt und
eingestürzt, was dem besichtigen einen teilweise angsteinflößenden Touch gegeben hat. Die steilen
Treppenaufgänge verfügen nicht mehr über ein Treppengeländer und sind öfters auch abgebrochen.
Wer sich auch für die
Außenansicht der
Gebäude interessiert, sollte jetzt noch im Frühling vorbei schauen.
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